Samstag, 10. August 2013

Paul Di'Anno

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(Foto: Kubakocoj/Wikipedia)

Paul Di'Anno war Anfang der 80iger mit dafür verantwortlich, dass der totgesagten Metal wieder belebt wurde. Innerhalb kürzester Zeit hat er damals mit Iron Maiden den Gipfel des Rock-Olymps erobert. Und vielleicht noch schneller war er wieder von der Bildfläche verschwunden. Während die Kritiker ihn heute als "Verlorenes Talent" betrachten - und ihm durchaus musikalisches Talent attestieren - kam er nach den glorreichen Tagen mit Iron Maiden nie mehr auf einen grünen Zweig...

Der Lauf der Jahre hat ihn deutlich gezeichnet. Wenn man ihn, wie ich, nach vielen Jahren zum ersten male wieder sieht, ist man betroffen. Seine Haare hat er mittlerweile verloren, an Körpermasse hingegen hat er deutlich hinzugewonnen, auf der Bühne wirkt er tapsig und steif, aber wenn er das Mikrofon ansetzt, dann klingt er beinahe noch genauso wie früher, als er mit Iron Maiden den Grundstein für deren bevorstehenden Welterfolg gelegt hat. Für mich persönlich ist Di'Anno einer der besten Metal-Sänger seiner Zeit und ich habe relativ schnell das Interesse an Iron Maiden verloren, als er nicht mehr Teil der Band war, während ich die Alben mit Di'Anno bis zum heutigen Tag gerne höre.

Nach Alkohol- und Drogenexzessen wurde Paul Di'Anno, der mit bürgerlichem Namen Paul Andrews heisst, kurzerhand aus der Band geworfen und durch Bruce Dickinson ersetzt, den Sänger den man heutzutage gemeinhin mit Iron Maiden in Verbindung bringt. Der Rauswurf trifft ihn hart, erst 1984 versucht er, im Rockzirkus wieder zu einer grossen Nummer zu werden. Aber er steht sich erneut dabei selbst im Weg. Wieder sind es Alkohol und Drogen, die es verhindern, dass er endlich seine Karriere voranbringt, dazu kommt eine Haftstrafe wegen Totschlags, seine Ehe geht in die Brüche.

Während seine ehemaligen Bandkollegen immer grössere Arenen füllen, werden die Bühnen für Paul Di'Anno immer kleiner. In Polen und Brasilien halten ihm die Fans aber immer noch die Treue und so kann er sich bis zum heutigen Tage mehr oder weniger erfolgreich über Wasser halten, seine ehemalige Berühmtheit dürfte dabei aber ein entscheidender Faktor sein.

























2006 erscheint "The Classics: The Maiden Years". Auf dem Album sind ausschließlich Songs der beiden ersten Maiden-Platten enthalten. Eingespielt mit Gastmusikern klingen die Klassiker erfrischend roh und ungeschliffen und führen uns wieder an die Anfänge zurück zum Wesentlichen, nämlich guter, ehrlicher Rockmusik.


Offizielle Webseite

Paul Di'Anno auf laut.de

The Classics: The Maiden Years Rezension auf laut.de

Interview von 2005




(DK)